Back to issue
Cover of: The Hebrew-Based Traditions in Galatians 4:21–31
Michal Bar-Asher Siegal, Elitzur A. Bar-Asher Siegal

The Hebrew-Based Traditions in Galatians 4:21–31

Section: Articles
Volume 9 (2018) / Issue 4, pp. 404-431 (28)
Published 07.02.2019
DOI 10.1628/ec-2018-0030
  • article PDF
  • available
  • 10.1628/ec-2018-0030
Summary
Dieser Artikel schlägt vor, den Fokus für das Gesamtargument in Gal 4:21–31 auf Jes 54,1 zu legen. Der Gedankengang des Paulus wird offenbar klarer, wenn das Wort ב ו עלה aus Jesaja in seiner späthebräischen Bedeutung als »nicht jungfräulich« interpretiertwird statt in seiner gewöhnlichen biblischen Bedeutung als »die, die den Mann hat«, die sich auch in der Formulierung der Septuaginta (τῆς ἐχούσης τὸνἄνδρα) wiederfindet. Die vorgeschlagene Lesart löst einige interpretative Probleme, auf die manche Leser der Galaterpassage bereits hingewiesen haben, und erklärt insbesondere die argumentative Funktion des Jesajaverses. Die Annahme der späthebräischen Bedeutung stimmt außerdem mit weiteren Verwendungen midraschisch und semitisch basierter Tradition überein, die an anderen Stellen in Gal 4 zu finden sind. Die resultierende Lesart wird auf ähnliche Weise gestützt durch die etwa gleichzeitig entstandenen Schriften Philos von Alexandrien und gibt Aufschluss über die Existenz hebräischer Traditionen in der jüdisch-hellenistischen Welt.