Wirtschaftswissenschaft

Wolfgang Stützel – Moderne Konzepte für Finanzmärkte, Beschäftigung und Wirtschaftsverfassung

Hrsg. v. Hartmut Schmidt, Eberhart Ketzel u. Stefan Prigge

2001. XVII, 592 Seiten.
174,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Leinen
ISBN 978-3-16-147614-3
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Wolfgang Stützels zunächst umstrittenen wirtschafts- und rechtspolitischen Positionen haben sich letztlich durchgesetzt. Diese Entwicklung zeichnen hier Ökonomen und Juristen nach, indem sie aktuelle Themen vor dem Hintergrund seiner Theorien beleuchten.
Wolfgang Stützel (1925–1987) war einer der anregendsten und prägendsten Gelehrten der letzten 50 Jahre. Stützels weitgefächerte theoretische Arbeiten sowie seine rechts- und wirtschaftspolitischen Vorschläge markierten anfänglich Außenseiterpositionen. Sie setzten sich jedoch in vielen Bereichen durch, wurden und werden weiterentwickelt und wirken sich noch immer aus.
Die in diesem Band versammelten Beiträge von 28 Ökonomen und Juristen spiegeln das deutlich wider. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet der bankpolitische Bereich, in dem Elemente der Bankaufsicht wie 'Value at Risk' und interne Modelle als Implementierung von Stützels Maximalbelastungstheorie gesehen werden. In den Beiträgen zur Bilanztheorie und Bilanzpolitik zeichnen die Autoren den Weg der Einschränkungen stiller Reserven nach und würdigen die 'International Accounting Standards' aus Stützels konzeptioneller Sicht. Im volkswirtschaftlichen Bereich werden Stützels geld- und währungspolitische Positionen, z. B. sein Prinzip der Supranationalität der Geldpolitik, mit Blick auf die Europäische Währungsunion diskutiert. Die Autoren der makroökonomischen Beiträge demonstrieren die Nützlichkeit der saldenmechanischen Analyse unter anderem für die Rentenreform und das Zwillingsdefizit der USA. Den letzten Schwerpunkt bilden zwei Aufsätze zur aktuellen Reform der Unternehmensbesteuerung und zum Steuersenkungsgesetz, denen Stützels Teilhabersteuer-Konzept als Referenz- und Alternativmodell dient. Aus dem Mosaik aller Beiträge tritt Stützel als faszinierender Wissenschaftler hervor, bei dem der Ausgangspunkt der Ökonomie die Menschenwürde war und bei dem Wirtschaftspolitik nicht Interessenverbänden, sondern dem Ganzen zu dienen hatte.
Personen

Eberhart Ketzel Geboren 1939; Studium der Volkswirtschaft in Frankfurt und Saarbrücken; 1969 Promotion; 1978–98 leitende Tätigkeiten in der deutschen Sparkassenorganisation; seit 1987 leitender Redakteur der Zeitschrift »Kredit und Kapital".

Stefan Prigge Geboren 1966; 1987–92 Studium der Volkswirtschaftslehre in Hamburg; 1992–96 Wiss. Mitarbeiter am Institut für Geld- und Kapitalverkehr der Universität Hamburg; 1996 Promotion; 1996–98 Wiss. Referent am Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Privatrecht in Hamburg; seit 1998 Wiss. Assistent am Institut für Geld- und Kapitalverkehr der Universität Hamburg.

Hartmut Schmidt Geboren 1941; 1961–67 Studium der Betriebswirtschaftslehre und des Handelslehramtes in Freiburg, Köln und Saarbrücken; 1969 Promotion; 1969–74 Lehrtätigkeit an der Syracuse University in New York; seit 1974 Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg; seit 1978 Geschäftsführender Direktor des Instituts für Geld- und Kapitalverkehr.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Jahrbücher f.Nationalök.u.Statistik/Journal of Economics and Statistics — Bd.223 (2003), H.3, S. 382f (Adolf Wagner)
In: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) — 25.Februar 2002, Nr. 47, S. 14 (Lars P. Feld)
In: Zeitschr.f.Betriebswirtschaft — Jg.73 (2003), H.2, S. 225ff (Prof.Horst Albach)