Altertumswissenschaft

Wie wurde religiöse Bildung in einer der zentralen Institutionen des entstehenden Christentums vermittelt? In diesem Band untersuchen die Beitragenden spätantike Predigten aus dem lateinischen Westen, um zu erforschen, wie biblische Inhalte und Heilige in den Predigten thematisiert und wie Fragen der christlichen Ethik und des Glaubens vermittelt wurden.

In dieser Studie untersucht Stephen Germany die literarische Funktion der Philister und Aramäer in den Büchern Samuel und Könige sowie die Entstehungsgeschichte und den historischen Hintergrund der Erzählungen, in denen sie vorkommen.

Im Oströmischen Reich des 6. Jahrhunderts wurde im Angesicht des unmittelbar befürchteten Weltendes intensiv über das Thema Zeit diskutiert und Konzepte wie Enteschatologisierung, Beschleunigung und Retardation, Pluritemporalität und Nontemporalität diskutiert. Auch Kaiser Justinian war aktiver, wenngleich nicht unumstrittener Protagonist in dieser lebhaften, in der Forschung bisher nicht hinreichend beachteten Debatte.

Jenna Kemp beschreibt die Entstehung der Bibel als einen Prozess des kulturellen Gedächtnisses, in dem das Vergessen eine zentrale Rolle spielt. Anhand sekundärer Fortschreibungen erörtert sie die Bedeutung tradierender Schriftgelehrter als Vermittler und Gestalter von Gedächtnis und Textbedeutung.