Benjamin Raue
Das subjektive Vervielfältigungsrecht - eine Lösung für den digitalen Werkgenuss?
Veröffentlicht auf Englisch.
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- 10.1628/186723717X15097154394208
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The challenge of modern copyright is to balance the effective enforcement of the author's rights while - at the same time - enabling an open reference and access culture in open digital systems. To this end, the European Court of Justice (ECJ) has transformed the right of communication into a flexible system of individual criteria. In particular, the knowledge of the user whether the referenced object has been made available without the consent of the right holder has become increasingly important. The decisions of the ECJ have been heavily criticized in Germany. This article concentrates on a functional analysis of the ECJ's jurisprudence and aims to show that its approach can lead to an adequate balance between copyright and user interests - provided that the standard of care which users have to observe when setting an internet reference can be met in day-to-day life. In addition to the right to public reproduction, the right to reproduce is of great importance in the digital world. For this reason, the ECJ's methodological approach to the right of communication to the public is adapted to the reproduction right, thus developing a subjective right of reproduction. Das moderne Urheberrecht steht vor der Herausforderung, die Rechte der Urheber effektiv durchzusetzen, gleichzeitig aber die offene Referenz- und Zugangskultur in digitalen Systemen zu ermöglichen. Dafür hat der EuGH den Tatbestand der öffentlichen Wiedergabe in ein bewegliches System von Einzelkriterien zerlegt und vor allem subjektiven Kriterien auf der Nutzerseite erhebliche Bedeutung zugemessen. Diese Rechtsprechung ist in Deutschland stark kritisiert worden. Dieser Beitrag analysiert die Rechtsprechung funktional und zeigt auf, dass der Ansatz des EuGH zu einem angemessenen Ausgleich zwischen Urheber- und Nutzerinteressen führen kann, wenn der zu beachtende Sorgfaltsmaßstab mit Augenmaß festgelegt wird. In der digitalen Welt kommt neben dem Recht der öffentlichen Wiedergabe vor allem auch dem Vervielfältigungsrecht eine große Bedeutung zu. Deswegen wird der methodische Ansatz des EuGH für die öffentliche Wiedergabe auf Vervielfältigungshandlungen übertragen und so ein subjektives Vervielfältigungsrecht entwickelt.