Philipp Maume
Der Zwangslizenzeinwand am Scheideweg Zugleich Besprechung von Daniel Antonius Hötte: Die kartellrechtliche Zwangslizenz im Patentrecht
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- 10.1628/186723712801659301
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In May 2009 the German Federal Supreme Court's decision, known as the Orange Book Standard, established the so called 'Antitrust Objection' in patent infringement proceedings. However, several related issues have not been clarified yet, in particular the meaning of the 'unconditional offer' and the application of section 315 (3) of the Civil Code. Any further discussion should take into account that the objection is not a tool for resolving disputes; rather it is a temporary defence barring the patent owner from abusing his market power. Clear, reliable guidelines for the defendant are paramount. Hötte's book provides for a comprehensive summary of the most contentious issues. His analysis of the patent infringer's chances of obtaining the desired license in the cartel court is highly recommended. Im Mai 2009 versuchte der BGH-Kartellsenat in seiner Entscheidung Orange-Book-Standard die Quadratur des Kreises: Er erklärte den sog. »Zwangslizenzeinwand« im Patentverletzungsverfahren für zulässig, erlegte dem Beklagte allerdings umfängliche Pflichten für die Geltendmachung auf. Die im Grundsatz richtige Entscheidung ließ eine Reihe Fragen offen, die nun mühsam geschlossen werden müssen. Die damit einhergehende Rechtsunsicherheit macht den Einwand für die Praxis schwer handhabbar. Dieser Beitrag gibt anlässlich einer unlängst publizierten Dissertation einen Überblick über den aktuellen Streitstand. Dabei soll aufgezeigt werden, dass der Zwangslizenzeinwand kein adäquater Weg zur Durchsetzung eigener Rechte, sondern nur prozessuales Verteidigungsmittel ist. Aus diesem Grund verdient die klagweise Durchsetzung des Lizenzerteilungsanspruchs besonderes Augenmerk.