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Cover von: Diatessaron, a Misnomer? The Evidence from Ephrem's Commentary
Matthew R. Crawford

Diatessaron, a Misnomer? The Evidence from Ephrem's Commentary

Rubrik: Articles
Jahrgang 4 (2013) / Heft 3, S. 362-385 (24)
Publiziert 09.07.2018
DOI 10.1628/186870313X13744931257520
Veröffentlicht auf Englisch.
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  • 10.1628/186870313X13744931257520
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Beschreibung
Der Kommentar von Ephräm dem Syrer, laut William L. Petersen »der erste Zeuge zu dem Text des Diatessaron«, erweist sich nicht nur für die Bestimmung des Textes des Diatessarons als hilfreich, sondern auch für den Titel des Werks. Dieser Aufsatz legt zunächst dar, dass, obwohl der Historiker Euseb der Komposition des Tatian den Namen »Diatessaron« gab, die Auslegung Ephräms der Kommentar zum Evangelium genannt wurde, was darauf hindeutet, dass dieser den Text einfach als »Evangelium« kannte. Dies wird durch frühe syrische Traditionen unter Aphrahat und Aba gestützt. Die Titel »Diatessaron« und »Evangelium des Gemischten« scheinen entsprechend spätere Entwicklungen in der syrischen Tradition zu sein. Die These des Aufsätzes ist, dass den frühen syrischen Traditionen, die eine genaue Kenntnis von Tatians Werk verraten, größerer Wert beigelegt werden sollte als dem Bericht Eusebs, der nur auf mündlicher Überlieferung beruht. Tatian beabsichtigte wahrscheinlich nie seinem Werk den Titel »Diatessaron« zu geben, sondern nannte es allgemeiner »Evanglium«. Dieser Titel passt gut in den Kontext des zweiten Jahrhunderts, in denen Autoren wie Marcion und Irenäus versuchten, eine größere definitorische Klarheit in das Feld der literarischen Darstellungen der Jesustradition zu bringen. Tatians Titel stellt einen Versuch dar, die Anonymität und Uniformität dieser Tradition zu behaupten, in der gleichen Weise wie Marcion, aber im Gegensatz zu Irenäus. Die Implikation dieser Verschiebung in der Nomenklatur ist, dass Tatians Evangelium nicht länger nur als »Evangeliumsharmonie«, sondern als »Evangelium« mit eigenem Recht angesehen werden sollte. Das heißt, es ist als ein Versuch, eine maßgebliche Verschriftlichung der Jesustradition zu bieten, zu würdigen.