Zurück zum Heft
Cover von: Die Person und ihre Geschichten
Pirmin Stekeler-Weithofer

Die Person und ihre Geschichten

Rubrik: Artikel
Jahrgang 65 (2018) / Heft 4, S. 273-289 (17)
Publiziert 16.04.2019
DOI 10.1628/phr-2018-0038
  • Artikel PDF
  • lieferbar
  • 10.1628/phr-2018-0038
Aufgrund einer Systemumstellung kann es vorübergehend u.a. zu Zugriffsproblemen kommen. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung. Wir bitten um Entschuldigung für die Umstände.
Beschreibung
»Nicht aus Gemeinem ist der Mensch gemacht (wie Schiller sagt), sondern aus Worten«, schreibt Jean Paul. Nachhaltige Selbstreflexion findet schriftlich statt, in ausführlicher Form im Drama, Roman und der Biographie, den narrativen Darstellungen von Charaktertypen. Wesentlich in Geschichten verstrickt (Wilhelm Schapp) sind wir aber nicht in unseren Erinnerungen (Emil Angehrn), noch wie literarische Figuren in ihrem Plot, sondern in der Nachfolge eines Ideals der Perfektion. Axel Hutter exemplifziert eine entsprechende Ethik des Lesens (Charles Larmore) in seiner Deutung von Thomas Manns Meisterwerk, dem Josephroman: Die Figur des Abraham der biblischen Genesis will nur 'dem Höchsten' dienen und lässt eben damit Jakob und Joseph in ihrer je eigenen Nachfolge zu philosophischen Helden einer religiösen Form der Arete im Sinn voller personaler Kompetenz werden.

Emil Angehrn, Sein Leben schreiben. Wege der Erinnerung. Frankfurt/M. 2017. Klostermann. 256 S.; Axel Hutter, Narrative Ontologie, Tübingen 2017. Mohr Siebeck. 326 S.; Charles Larmore, Das Selbst – in seinem Verhältnis zu sich und zu anderen. Frankfurt/M. 2017. Klostermann. 270 S.; Thomas Mann: Joseph und seine Brüder. Große Frankfurter Ausgabe. Frankfurt/M.2018. Fischer. 4010 S.; Wilhelm Schapp: Auf dem Weg einer Philosophie der Geschichten, Philosophischer Nachlass, 3 Teilbände, hg. v. Karen Joisten, Jan Schapp, Nicole Thiemer. Freiburg 2016, 2017, 2018. Alber. 856 S.