Rechtswissenschaft
Sebastian Schwab
Historische Ambiguität und Recht
Zur Frage der Ausgleichsleistungen für die »Hohenzollern« und der Stellung historischen Wissens im Prozessrecht
Jahrgang 76 (2021) / Heft 10,
S. 500-508 (9)
Publiziert 14.05.2021
Die Debatte, ob die Nachfahren des deutschen Kaisers die Rückgabe von Kulturgütern beanspruchen können, zeigt den prekären Status historischen Wissens im Recht: Die Rechtsprechungspraxis wird geschichtstheoretischen Standards oft nicht gerecht. Bezieht man dagegen historischen Sachverstand im Rahmen des Prozessrechts ein, kann eine praktisch nicht einlösbare Erwartungshaltung an die Homogenität historischer Darstellung abgelegt und dadurch die Leistungsfähigkeit der Judikatur erhöht werden.