Eric Eve
Memory, Orality and the Synoptic Problem
Veröffentlicht auf Englisch.
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- 10.1628/186870315X14404160894974
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Diskussionen des synoptischen Problems berufen sich oft auf »mündliche Tradition« als Erklärungsmodell, ohne angemessen darauf zu achten, wie mündliche Überlieferung tatsächlich funktioniert. Es ist hilfreich, mündliche Tradition in ihrem Zusammenhang mit Erinnerungsprozessen zu betrachten. Dieser Artikel gibt zunächst einen Überblick über einige Aspekte der Gedächtnisforschung, die für das Neue Testament von Belang sind, insbesondere für Fragen der mündlichen Tradition im Unterschied zu oral history oder anderen weniger formellen Arten mündlicher Kommunikation. Die Ergebnisse dieser Überlegungen werden anschließend auf drei Punkte des synoptischen Problems angewendet, bei denen mündliche Überlieferung zur Erklärung herangezogen wird: Abweichungen bei synoptischen Parallelen, minor agreements, und das Phänomen der wechselnden Priorität zwischen Mt und Lk. Es wird argumentiert, dass der Rückbezug auf mündliche Tradition als Erklärungsmodell nicht generell unangebracht ist, dass dabei allerdings eine gewisse Vorsicht geboten ist, weil es keineswegs immer die Standpunkte stützen kann, die es unterstützen soll.