Cover von: Rechtsphilosophie im Spiegel der Zeit: Gustav Radbruch (1878 -1949)
Ulfrid Neumann

Rechtsphilosophie im Spiegel der Zeit: Gustav Radbruch (1878 -1949)

Rubrik: Aufsätze
Jahrgang 75 (2020) / Heft 1, S. 1-11 (11)
Publiziert 07.01.2020
DOI 10.1628/jz-2020-0002
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  • 10.1628/jz-2020-0002
Beschreibung
Der anhaltende Streit um »Kontinuität« oder »Diskontinuität« in der Entwicklung von Radbruchs Rechtsphilosophie lässt sich entspannen, wenn man zwischen dem rechtstheoretischen Ansatz und der praktischen Rechtsphilosophie Radbruchs unterscheidet. Während der durch den »neukantianischen« Ansatz bestimmte Argumentationsraum unverändert bleibt, verschieben sich innerhalb dieses Raumes die Positionen schon vor 1932 unter dem Einfluss zeitgeschichtlicher Erfahrungen. Die Begriffe »Positivismus« und »Naturrecht« sind als Orientierungspunkte zur Rekonstruktion dieser Entwicklung wenig geeignet. So wenig der frühe Radbruch ein »Positivist« war, so wenig war der späte Radbruch ein »Naturrechtler".