Cover von: Tagebuchfall revisited – Der Bundesgerichtshof, die Gedankenfreiheit und ein Selbstgespräch im Auto
Matthias Jahn, Elena Geck

Tagebuchfall revisited – Der Bundesgerichtshof, die Gedankenfreiheit und ein Selbstgespräch im Auto

Rubrik: Besprechungsaufsatz
Jahrgang 67 (2012) / Heft 11, S. 561-567 (7)
Publiziert 09.07.2018
DOI 10.1628/002268812800785472
Veröffentlicht auf Englisch.
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  • 10.1628/002268812800785472
Beschreibung
Der 2. Strafsenat des BGH (JZ 2012, 582, in diesem Heft) schreibt in seinem Urteil nicht nur eine Entscheidung von 2005 zur akustischen Überwachung eines Krankenzimmers fort. Vielmehr rehabilitiert er auch den wegen Stimmengleichheit »unterlegenen« verfassungsdogmatischen Ansatz im berühmten Tagebuchfall des BVerfG. Das Gericht ordnet nunmehr das nichtöffentliche Selbstgespräch des Beschuldigten in dessen PKW dem absoluten Kernbereich privater Lebensgestaltung zu. Es hält konsequenterweise die aufgrund der heimlichen Aufzeichnung gewonnenen Erkenntnisse für unverwertbar. Dies kann – und sollte – wegweisend für eine grundrechtssensible Fortentwicklung der Dogmatik der selbstständigen Beweisverwertungsverbote sein, nicht nur im Strafprozess.