Hermann Cohen (1842-1918) war ein herausragender deutscher Philosoph und jüdischer Denker. In nahezu allen Bereichen seiner verzweigten Tätigkeit beeinflusste er das akademische, politische und religiöse Leben seiner Zeit. Aus Anlass des hundertsten Todestages Cohens am 4. April 2018 widmet sich der vorliegende Band Kontexten und Netzwerken, in die Cohen zeit seines Lebens eingebunden war.
Hermann Cohen (1842-1918) war ein herausragender deutscher Philosoph und jüdischer Denker. Sein Werk umfasst Arbeiten zur griechischen Antike, eine große Trilogie zur Philosophie Kants, drei Teile eines eigenen
Systems der Philosophie, mehrere Werke zur Religionsphilosophie, darunter die
Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums, sowie zahlreiche Kleinere Schriften. Die Beiträge der internationalen Tagung am Wissenschaftskolleg Greifswald aus Anlass des hundertsten Todestages von Cohen am 4. April 2018 widmen sich Kontexten und Netzwerken, die ihn zeit seines Lebens mit der theoretischen, politischen oder künstlerischen Arbeit anderer Menschen, mit der Religiosität ihm nahestehender oder ihn bekämpfender Personen verbanden. Biographie und systematisches Denken zeigen sich in gegenseitiger Durchdringung.
Inhaltsübersicht:
Heinrich Assel/Hartwig Wiedebach: Einleitung -
Christoph Schulte: Messianismus ohne Messias -
Torsten Lattki: »Erneuerung und Verjüngung« Benzion Kellermann, Hermann Cohen und das liberale Judentum -
Ulrich Sieg: Cohen und der Linksliberalismus. Die Geschichte einer emphatischen Verbindung -
Heinrich Assel: Cohen und die Luther-Renaissance -
Hartwig Wiedebach: Cohen am Breslauer Rabbinerseminar -
Christian Damböck: Cohens Psychologie zwischen »beschreibender Psychologie« und dem »Gipfel des Systems« -
Lois Rendl: Cohen und Trendelenburg -
Hauke Heidenreich: »Bedenklich und anstößig« - Cohens Interpretation der Postulatenlehre im Kontext von Spiritismus und Materialismus um 1900 -
Cedric Cohen Skalli: Hermann Cohen's Jewish and Imperial politics during World War I -
Robert S. Schine: Hermann Cohen - Der Lehrer aus der Sicht seiner Schüler -
Bernd G. Ulbrich: Robert Fritzsche und Hermann Cohen -
Frederick Beiser: Hermann Cohen's Theory of Sensation -
Kurt Walter Zeidler: Cohen und die Fries'sche Schule -
Pierfrancesco Fiorato: Cohens Theorie der Sprachhandlung im Kontext -
Ezio Gamba: Hermann Cohen and the Aesthetic Debate of his Time -
Kirstin Zeyer: Cohens Cusanus-Forschung - der »eigentliche Entdecker des Cusanus« -
Günter Bader: Creatio ex nihilo bei Cohen -
Rudolf Smend: Cohen und Wellhausen - Anhang:
Siegfried Sinaï Ucko: Hermann Cohen und seine religiöse Lehre, aus dem Hebräischen übersetzt von Simon Lauer.