Anni Hentschel bietet eine gründliche Analyse antiker Texte zu Fußwaschungen und zeigt, dass einer Fußwaschung eine Vielzahl an Deutungsmöglichkeiten zukommen kann. Indem Jesus als Lehrer seinen Jüngern die Füße wäscht, konstituiert er die Nachfolgegemeinschaft als Liebesgemeinschaft. Mit dem Auftrag der gegenseitigen Liebe schickt Jesus sie als seine Gesandten in die Welt, so wie er vom Vater gesandt wurde. Die johanneische Fußwaschungserzählung ist vor allem ekklesiologisch relevant.
Die Fußwaschung Jesu gehört zu den umstrittensten Texten im Neuen Testament. Anni Hentschel bietet eine gründliche Analyse antiker Texte zu Fußwaschungen und zeigt, dass einer Fußwaschung je nach Situation und Beziehung zwischen den beteiligten Personen eine Vielzahl an Deutungsmöglichkeiten zukommen kann. Sie war keineswegs ein typischer Sklavendienst, auch wenn sie zu den Aufgaben von Sklavinnen und Sklaven gehörte. Indem Jesus als Lehrer seinen Schülerinnen und Schülern die Füße wäscht, erweist er ihnen seine Liebe. Er konstituiert die Nachfolgegemeinschaft als Liebesgemeinschaft, in der nach Ostern Gott und Jesus weiterhin präsent sein werden. Mit dem Auftrag der gegenseitigen Liebe schickt Jesus sie als seine Gesandten in die Welt, so wie er vom Vater gesandt wurde. Die Fußwaschung Jesu als zeichenhafte Handlung am Anfang der Abschiedsrede ist vor allem ekklesiologisch relevant.
Inhaltsübersicht:
Hinführung
Kapitel 1: Forschungsgeschichtliche Perspektiven auf die Fußwaschungserzählung in Joh 13,1-20
Kapitel 2: Zur Vorgehensweise
Kapitel 3: Fußwaschung in der Antike
Kapitel 4: Marias Salbung der Füße Jesu (Joh 12,1-11)
Kapitel 5: Die Fußwaschung Jesu (Joh 13,1-20) im Rahmen seines letzten Mahls
Kapitel 6: Beauftragt zu lieben (Joh 15,1-17)
Kapitel 7: Ergebnisse