Der Band thematisiert aus Anlass des 70. Geburtstags von Hans-Heinrich Trute dessen zentrale Forschungsthemen: die Veränderungen der Forschung in den letzten Jahrzehnten mit deren aktuellen rechtlichen Herausforderungen, die Wissensgrundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft sowie die Voraussetzungen und Folgen der digitalen Transformation.
Die Forschung als institutionalisierter Kommunikations- und Handlungszusammenhang, die rechtliche Verarbeitung wissenschaftlich-technischer Entwicklungen ebenso wie die Kontextualisierung des Rechts durch eine intensive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen disziplinären Beschreibungen und Analysen des Realbereichs stehen im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Œuvre von Hans-Heinrich Trute. Aus Anlass seines 70. Geburtstags reflektieren die Beiträge des vorliegenden Bandes die Themen und großen Linien seines wissenschaftlichen Wirkens. Sie fragen nach den Veränderungen der Forschung und des Wissenschaftsrechts in den letzten Jahrzehnten sowie deren aktuellen Herausforderungen, nach den Wissensgrundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft sowie nach den Voraussetzungen und Folgen der digitalen Transformation.
Inhaltsübersicht:
Teil 1: Strukturen von Forschung und LehreEberhard Schmidt-Aßmann: Die Forschung zwischen grundrechtlicher Freiheit und staatlicher Institutionalisierung -
Stefan Oeter: Wissenschaft und Föderalismus -
Thomas Groß: Das Rätsel des Organisationsgrundrechts -
Ino Augsberg: Safer Lex. A(uto)nomie als Normativitätsmodell -
Hans Peter Bull: Forschungskommunikation. Rechtliche Voraussetzungen effektiver wissenschaftlicher Kommunikation -
Wolfgang Schulz: Die wissenschaftsspezifische Betrachtung im Äußerungsrecht -
Arne Pilniok: Die digitale Transformation des wissenschaftlichen Publikationssystems als Herausforderung für die Wissenschaftsfreiheit -
Simone Kuhlmann: Forschungszugang zu den Intermediären des Rechts. Eine Analyse rechtlicher Datenzugänge zu Rechtsinformationssystemen und Rechts(text)datenbanken zu Forschungszwecken -
Katharina Reiling: Regelungsstrukturen des internationalen Wissenschaftsverwaltungsrechts -
Hans-Detlev Saeger: Medizinische Forschung und ärztliches Handeln zwischen Innovation, Karriere und Interessenkonflikten -
Nora Rzadkowski: Der gelassene Blick auf das andere Ende. Antinomien in der rechtswissenschaftlichen Fachdidaktik -
Milan Kuhli: Vergangenes Unrecht und geltendes Strafrecht. Zur Reflexion des NS- und SED-Unrechts im Jurastudium
Teil 2: Gesellschaftlicher Wandel: Folgen für Recht und DemokratiePeter Weingart: Krise der Expertise? Krise der Demokratie? Essayistische Anmerkungen zu einer laufenden Diskussion -
Alexander Stark: Expertise, epistemische Autorität und Recht. Was bedeutet es für unsere normative Landschaft, mit Expertise konfrontiert zu sein? -
Karl-Heinz Ladeur: Die Evolution der »Technoscience« und der Wandel der Epistemologie des Rechts -
Claudio Franzius: Klimawissenschaften und Recht -
Friedhelm Hase: Vertrauensschutz. Erwartungssicherung bei beschleunigtem sozialem Wandel -
Dagmar Felix: Wissen und Nichtwissen im Sozialrecht. Zum Umgang mit innovativer Medizin im Recht der gesetzlichen Krankenversicherung -
Gunnar Folke Schuppert: Krisen als Stresstest. Eine krisenwissenschaftliche Skizze -
In-Chin Chen: Law and Politics of Popular Vote in Taiwan
Teil 3: Recht und Wissen in der digitalen TransformationMargrit Seckelmann: Das »Recht auf menschliche (Letzt-)Entscheidung« beim Einsatz Künstlicher Intelligenz durch die öffentliche Verwaltung: mehr als nur eine schöne Metapher? -
Uwe Berlit: »Legal Tech« in der Rechtsprechung und richterliche Unabhängigkeit? -
Kuan-Ling Shen: The Challenges and Opportunities of Online Financial Consumer Dispute Resolution. The Case of Taiwan -
Roland Broemel: Digitales Zentralbankgeld als Wissensinfrastruktur -
Christian-Alexander Behrendt: Evidenzbasierte Gefäßmedizin im Zeitalter von Big Data. Ein Spannungsfeld zwischen Erlösanreizen, fehlender Evidenz und Dateninflation? -
Wolfgang Spoerr: Wissensgenerierung in der Medizin. Herausforderungen an das Recht -
Kai-Ping Su: On the Nature and Admissibility of Digital Evidence. A Lesson from Taiwan's Strategies and Struggles