Die Reduzierung der Republik auf ein formales Verbot der Monarchie raubt ihr jeden freistaatlichen Gehalt.
Freistaatlichkeit ist Staatlichkeit im Geiste des Republikanismus. Die Autoren des vorliegenden Bandes versuchen, diesen Geist zu erfassen: in Begriffen aus der ideengeschichtlichen Tradition aristotelischer
politeia und ciceronischer
res publica und im Rahmen einer gleichermaßen traditionsbewußten wie modernen politischen Theorie der Republik. Hervorgegangen ist der Band aus einer Tagung des Hellmuth-Loening-Zentrums für Staatswissenschaften in Jena. Die Vorträge dokumentieren die Dramaturgie einer Doppelbesetzung der Themen mit je einem Vertreter der Politikwissenschaft und der Staatsrechtslehre. Zusätzlich zu den sieben Vorträgen sind sechs Originalbeiträge abgedruckt. Zusammengenommen verfolgen die dreizehn Beiträge das Ziel, den spätmittelalterlichen Formendualismus von Monarchie und Republik zu verabschieden und einer transdisziplinär überzeugenden Antwort auf die Frage europäischer Freistaatlichkeit vorzuarbeiten.
Inhaltsübersicht:
Inhaltsübersicht:Hans Buchheim: Zur Ideengeschichte des republikanischen Staates -
Florian Weber: Republikanismus in der Französischen Revolution -
Marcus Llanque: Der deutsche republikanische Freiheitsdiskurs zwischen Mainz und Weimar (1793-1933) -
Emanuel Richter: Die Legitimität der Republik - ein Stufenmodell -
Hans-Detlef Horn: Zur Legitimation und Legitimität der Republik. Überlegungen im Horizont der Verfassungstheorie -
Winfried Brugger †: Gemeinwohl im Kontext des modernen Staates -
Josef Isensee: Amt in der Republik -
Wolfgang H. Lorig: New Public Management und verantwortliche Amtsführung -
Otto Depenheuer: Wehrhafte Republik -
Michael Henkel: Die wehrhafte Republik und ihre falschen Freunde -
Thorsten Thiel: Die Europäische Union - eine republikanische Ordnung? -
Günter Frankenberg: Publizität als Prinzip der Republik -
Rolf Gröschner: Der Freistaat des Grundgesetzes