Geschichtswissenschaft

Sebastian Koch

Identitätskrisen nach dem Ende des Britischen Empire

Zur kulturellen Neu-Verortung in Kanada, Australien und Aotearoa Neuseeland

2023. XIII, 509 Seiten.

Bedrohte Ordnungen 18

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Festeinband
ISBN 978-3-16-161480-4
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Gegen Ende des Britischen Empire und nach Großbritanniens Hinwendung gen Europa waren siedlerkolonial geprägte Ordnungsvorstellungen überholt. Sebastian Koch untersucht die kulturellen Bewältigungsstrategien, die in den ehemaligen 'weißen' Siedlerkolonien Kanada, Australien und Aotearoa Neuseeland durch die Bedrohung ihrer britisch ausgerichteten kollektiven Identität notwendig wurden. Welche Identitäts- und Kulturvorstellungen waren zukunftsfähig, welche waren es nicht (mehr)?
Sebastian Koch untersucht die kulturellen Bewältigungsstrategien, die in den ehemaligen Siedlerkolonien Kanada, Australien und Aotearoa Neuseeland durch die Bedrohung ihrer britisch ausgerichteten Identität notwendig wurden. Im Zuge des sich abzeichnenden Endes des Britischen Empire und Großbritanniens Hinwendung nach Europa erschienen siedlerkolonial geprägte Ordnungsvorstellungen spätestens ab den 1960er Jahren derart brüchig, dass es für die Einwohner zu einer unumgänglichen Aufgabe wurde, ihr vormals auf Britishness , Whiteness und family values basierendes Verständnis von Kultur und Identität neu zu definieren. Sebastian Koch nimmt die Suche nach vermeintlich neuen Identitätskonzepten in den Blick und fragt, wie Kontingenz in den ehemaligen 'weißen' Siedlerkolonien nach dem end of Empire mit Hilfe 'neuer' Symbole, Erinnerungspraktiken, Erfolgsnarrative und eines 'neuen' Mythos bewältigt werden sollte.
Inhaltsübersicht
I. Einleitung
1.Ein Blick auf das Empire zwischen Vergangenheit und Gegenwart
2.Gegenstand und Zielsetzung der Studie
3.Aufbau und Quellen der Untersuchung

II. Kontextualisierungen und theoretischer Zugriff
1.Abschied vom Empire – Identitätskrisen und die Suche nach einer neuen Identität
2.Folgen der Dekolonisation oder: Wie postkolonial sind die ehemaligen Siedlerkolonien Kanada, Australien und Aotearoa Neuseeland?
3.Identität

III. Auswirkungen des cultural cringe . Zwischen identitärem Vakuum und Chancen der Identitätsfindung
1. Fighting for survival : Kanadas Angst vor der Amerikanisierung
2.Amerikanisierung und cringe in Australien und Aotearoa Neuseeland
3.Die Bedeutung der räumlichen distance
4.Die Botschaft der Propheten
5.Exkurs: Inhaltliche und strukturelle Veränderungen der Geschichtswissenschaften

IV. "Wanted: a new identikit" Die Suche nach einem neuen Mythos im Kontext des New Nationalism
1.Der New Nationalism . Kontext und Begriff
2. It's Time – Visionen nationaler Einheit im post-nationalistischen Zeitalter
3.Symbole im Wandel
4. Celebrating new identities – Bikulturalismus, Multikulturalismus und Indigenität als Bewältigungsstrategien bedrohter Ordnung

V. Fazit und Ausblick

VI.
Kommentierte Zeitleiste zu ausgewählten Ereignissen in Kanada, Australien und Aotearoa Neuseeland, 1939–1999

VII.Übersicht über die Regierungszeiten bedeutender Premierminister
Personen

Sebastian Koch Geboren 1989; Studium der Germanistik und Geschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen; 2015 Staatsexamen (für das Lehramt an Gymnasien); 2015–19 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Tübinger Sonderforschungsbereich 923 »Bedrohte Ordnungen«; 2021 Promotion.
https://orcid.org/0000-0003-1061-2118

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Historische Zeitschrift — 318 (2024), S. 502–503 (Benedikt Stuchtey)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) — 71 (2023), S. 1074–1075 (Gerhard Altmann)