Geschichtswissenschaft
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fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-162049-2
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Sonderwirtschaftszonen gelten als entwicklungsökonomisches Zauberinstrument. Als »Inseln der Moderne« sollen sie Arbeitsplätze schaffen, Wachstum generieren und Verwaltungsstrukturen revolutionieren. Insbesondere im Globalen Süden hat dieses Versprechen zu einer regelrechten Explosion der Zahl von Sonderwirtschaftszonen geführt. Maxim Bönnemann bettet den Siegeszug der Sonderwirtschaftszone in eine entwicklungsökonomische Diskursgeschichte ein und zeigt am Beispiel Indiens die zentrale Rolle des Rechts auf. Waren Indiens Zonen zunächst noch mit einem ebenso vagen wie allgemeinen Entwicklungsversprechen behaftet, so führte ihre sprunghafte Verbreitung schnell zu schwerwiegenden Verteilungs- und Institutionenkonflikten, in denen ganz unterschiedliche Visionen von Entwicklung miteinander kollidierten. Jene Konflikte sind durch Indiens ambivalenten Charakter als postkolonialer Verfassungsstaat sowohl befeuert als auch entschärft worden. Denn dem indischen Verfassungsstaat wohnt nicht nur der lange Schatten des Kolonialismus inne, sondern auch die Aussicht auf eine tiefgreifende demokratische und soziale Transformation.
Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis 2022 (Öffentliches Recht) der Juristischen Fakultät und dem Fakultätspreis 2023 der Humboldt-Universität zu Berlin ausgezeichnet.
Kapitel 1 – »Inseln der Moderne«: Sonderwirtschaftszonen als Steuerungsinstrument des Globalen Südens
A. Was sind und zu welchem Zweck gibt es Sonderwirtschaftszonen?
B. Genealogie und Kontext: Eine kurze Ideengeschichte der Zone
C. Das Recht der Sonderwirtschaftszonen
D. Zwischenergebnis
Kapitel 2 – Dichte Verwaltung: Der Special Economic Zones Act
A. Analyserahmen: Der postkoloniale Verfassungsstaat
B. Genealogie und Kontext: Von der Policy zum Gesetz
C. Indiens Zonenrecht: Verwaltungsstruktur und Steuerungsinstrumente
D. Zwischenergebnis
Kapitel 3 – Konsens, Kooperation, Konflikt: Die Zone im föderalen Bundesstaat
A. Zum Spannungsverhältnis von SEZ Act und Föderalaufbau
B. Föderale Variationen: Zum Verhältnis von Landes- und Bundesebene
C. »Islands outside constitutionally elected governments«: Zum Verhältnis von Lokal- und Landesebene
D. Zwischenergebnis
Kapitel 4 – Metamorphosen des Gemeinwohls: Die Zone als öffentlicher Zweck
A. Von Narmada bis Nandigram: Indiens Landkriege
B. Privatisierung der Zwecke: Die Rolle der Judikative
C. Prozeduralisierung der Zwecke: Die Rolle der Legislative
Schlussbetrachtung und Ausblick
Epilog
Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis 2022 (Öffentliches Recht) der Juristischen Fakultät und dem Fakultätspreis 2023 der Humboldt-Universität zu Berlin ausgezeichnet.
Inhaltsübersicht
EinleitungKapitel 1 – »Inseln der Moderne«: Sonderwirtschaftszonen als Steuerungsinstrument des Globalen Südens
A. Was sind und zu welchem Zweck gibt es Sonderwirtschaftszonen?
B. Genealogie und Kontext: Eine kurze Ideengeschichte der Zone
C. Das Recht der Sonderwirtschaftszonen
D. Zwischenergebnis
Kapitel 2 – Dichte Verwaltung: Der Special Economic Zones Act
A. Analyserahmen: Der postkoloniale Verfassungsstaat
B. Genealogie und Kontext: Von der Policy zum Gesetz
C. Indiens Zonenrecht: Verwaltungsstruktur und Steuerungsinstrumente
D. Zwischenergebnis
Kapitel 3 – Konsens, Kooperation, Konflikt: Die Zone im föderalen Bundesstaat
A. Zum Spannungsverhältnis von SEZ Act und Föderalaufbau
B. Föderale Variationen: Zum Verhältnis von Landes- und Bundesebene
C. »Islands outside constitutionally elected governments«: Zum Verhältnis von Lokal- und Landesebene
D. Zwischenergebnis
Kapitel 4 – Metamorphosen des Gemeinwohls: Die Zone als öffentlicher Zweck
A. Von Narmada bis Nandigram: Indiens Landkriege
B. Privatisierung der Zwecke: Die Rolle der Judikative
C. Prozeduralisierung der Zwecke: Die Rolle der Legislative
Schlussbetrachtung und Ausblick
Epilog