Rechtswissenschaft

Hans-Joachim Strauch

Richterliche Urteilsfindung

Methoden und Praktiken

2023. VIII, 141 Seiten.
22,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.
Broschur
ISBN 978-3-8252-5933-4
lieferbar über utb
Es gibt zahlreiche Grundrisse und Lehrbücher zur Juristischen Methodenlehre. Im Gegensatz dazu ist die Richterliche Urteilsfindung nicht primär durch den akademischen Blickwinkel, sondern durch Fragestellungen aus der richterlichen Praxis geprägt. Dabei wendet sich Hans-Joachim Strauch nicht nur an (junge) Richterinnen und Richter, sondern insbesondere an Referendare und Referendarinnen. Das Ziel ist, den Prozess der Urteilsfindung in allen seinen Stationen, gerade in denen der Sachverhaltsermittlung, zu verstehen und so das eigene praktische Arbeiten besser zu strukturieren und verständlicher zu kommunizieren.
Die juristischen Methodenlehren, auch die neueren, sind primär durch den akademischen Blickwinkel geprägt. Die Methoden und Praktiken, die die richterliche Urteilsfindung ausmachen, zu analysieren und zu reflektieren, verlangt demgegenüber nicht nur eine Thematisierung der Streitfragen und Routinen der Rechtsermittlung, sondern auch der Frage: Wie kommt das Gericht zum richtigen Sachverhalt? Dieses Buch richtet sich nicht nur an (junge) Richterinnen und Richter, sondern insbesondere an Referendare und Referendarinnen. Es will den Prozess richterlicher Urteilsfindung transparenter machen und dabei helfen, diesen Prozess in allen seinen Stationen zu verstehen, um so das eigene praktische Arbeiten besser zu strukturieren und verständlicher zu kommunizieren. Dazu bedarf es einer multiperspektivischen Betrachtung, die Erkenntnisse aus den Kognitionswissenschaften ebenso einbezieht wie etwa die verhaltens- und erkenntnisleitenden Einflüsse, die sich aus der vielfältigen institutionellen Einbindung der Richterinnen und Richter in die Justizorganisation und den Instanzenzug ergeben.
Inhaltsübersicht
Einleitung
Teil A – Juristische Methode und richterliche Praxis
Kapitel 1 – Akademische Methodenlehre vs. Methodenlehre richterlicher Fallbearbeitung
Kapitel 2 – Die Methode der gerichtlichen Praxis – Struktur und Grundgedanken
Teil B – Wahrnehmung und Fallverstehen
Kapitel 3 – Prozesse der Wahrnehmung
Kapitel 4 – Strukturen der Wahrnehmung im Spiegel der Sprache
Teil C – Sachverhalts- und Rechtsermittlung
Kapitel 5 – Sachverhaltsermittlung: Kommunikation zwischen Zielgerichtetheit und Offenheit
Kapitel 6 – Der Zeugenbeweis
Kapitel 7 – Die Verknüpfung von Indizien
Kapitel 8 – Komplexe Verknüpfungen – »Gesamtschau«, »Gesamtwürdigung«
Kapitel 9 – Beweismaß und die freie richterliche Überzeugung
Kapitel 10 – Wege der Rechtsermittlung
Kapitel 11 – Rechtssystem und richterliche Rechtserzeugung
Teil D – Methode und Kohärenz
Kapitel 12 Urteilsfindung – Bedingungen einer kohärenten Entscheidung
Nachwort
Praxis im Vordergrund – Theorie im Hintergrund
Personen

Hans-Joachim Strauch Geboren 1939; Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie in Frankfurt a.M. und Genf; Richter am VG Frankfurt a.M. und am VGH Kassel; Gründungspräsident des VG Gießen; Richter am Bundesverwaltungsgericht; Gründungspräsident des Thüringer Oberverwaltungsgerichts a.D.; Honorarprofessor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena für Verwaltungsrecht und Rechtstheorie.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Die Sozialgerichtsbarkeit (SGb) — 70 (2023), 458–459 (Eberhard Eichenhofer)
In: Thüringer Verwaltungsblätter — 32 (2023), 195–196 (Udo Schneider)
In: Thüringer Allgemeine — 18. Februar 2024 (Martin Debes)