Schöpfung geschieht durch Sprache. Auch das Leben wird im Johannesevangelium sprachlich vermittelt. Diese Zusammenhänge untersucht Mirjam Jekel mithilfe eines neuen hermeneutischen Ansatzes. Sie entwirft so ein facettenreiches Bild der Rede vom Leben, das der Vielfalt und Widersprüchlichkeit der johanneischen Sprache gerecht wird.
Nicht nur,
was wir sagen, hat Bedeutung, sondern auch,
wie wir es sagen. Das Johannesevangelium beschreibt Schöpfung und Leben als Sprachgeschehen - vom Logos, durch den alles geworden ist, bis zur Erneuerung individuellen Lebens durch die Worte Jesu. Aber wie ist das zu verstehen?
Um den Zusammenhang zwischen Sprache, Schöpfung und Leben zu erforschen, entwickelt Mirjam Jekel einen neuen hermeneutischen Ansatz. Durch
closereading und den Ansatz reflektierter Naivität erarbeitet sie die subtilen Nuancen der Botschaft von Leben und ewigem Leben im Johannesevangelium. Dabei entsteht ein Mosaik des johanneischen Lebensbildes, das der Vielfalt und Widersprüchlichkeit der johanneischen Sprache gerecht wird. Dieser hermeneutische Zugang bietet nicht nur eine neue und oft überraschende Perspektive auf den Text, sondern erlaubt auch einen tieferen Einblick in die Bedeutung der Sprache als Vermittlerin von Glauben und ewigem Leben.
Inhaltsübersicht:
I Grundlagen und Methoden
1. Forschungsüberblick
2. Der Befund: Schöpfung und Leben im JohEv
3. Herangehensweisen
II. Textanalysen
4. "Das Gewordene in ihm war Leben“: 1,1-18
5. Geburt von Neuem und ewiges Leben: 3,1-21
6. Das Werk des Lebens: 5,1-47
7. Die Gefährdung des Lebens: 9,39-10,21
8. Schöpferisches Sterben: 12,12-36
9. Ewigkeitsleben als Gotteserkenntnis: 17,1-26
10. Neu-Schöpfung: 20,19-23
11. Der Text des Lebens: 20,30-31
III. Synthese
12. Vom einfachen zum komplexen Verstehen: Eine Hermeneutik des Lebens
13. Mosaik des Lebens
14. Die Bedeutung der Schrift