Theologie

Lina Hildebrandt-Wackwitz

Schuld und Narration

Zur anthropologischen Bedingtheit und narrativen Aufarbeitung von Schuld in Auseinandersetzung mit Søren Kierkegaard, Hannah Arendt und Paul Ricœur

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fadengeheftete Broschur
ISBN 978-3-16-161444-6
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Was ist Schuld und wie lässt sie sich beschreiben? Mithilfe von Kierkegaard, Arendt und Ricœur interpretiert Lina Hildebrandt-Wackwitz Schuld als existentiell belastende Erfahrung. Dabei zeigt sie, dass eine narrative Verarbeitung eigener Schulderfahrung dem menschlichen Bedürfnis nach Rechtfertigung auf besonders prägnante Weise nachkommt.
Schuld begleitet Menschen oft ihr Leben lang. Wie belastend diese Schuld ist, hängt auch davon ab, wie von ihr erzählt wird. Anhand der philosophischen und theologischen Entwürfe von Søren Kierkegaard, Hannah Arendt und Paul Ricœur geht Lina Hildebrandt-Wackwitz diesem Zusammenhang von Schuld und Narration nach. Dazu legt die Autorin in drei Einzelanalysen die anthropologischen Bedingungen individueller Schuld frei und bettet sie in den theologischen Kontext von Sünde, Gewissen, Freiheit und Verantwortung ein. Dabei zeigt sich, dass eine narrative Selbstauslegung dem anthropologischen Bedürfnis nach Rechtfertigung in besonders prägnanter Weise nachkommt. Die Interdependenz zwischen einem schuldhaften Selbst und seinem richtenden Forum wird exemplarisch anhand verschiedener Bereiche des gesellschaftlichen Schuldumgangs verdeutlicht und mündet darin, dass die Autorin die Bedingungen und Möglichkeiten der Schuldvergebung auslotet.
Inhaltsübersicht
I. Søren Kierkegaard: Das Schuldbewusstsein als Weg existentieller Selbsterschließung
II. Hannah Arendt: Schuld als Weigerung des Menschen, ein Jemand zu sein
III. Paul Ricœur: Das Schuldbekenntnis als Anerkennung des Selbst
IV. Annäherung an das Schuldphänomen
V. Narrative Selbstauslegung als Form der Schuldverarbeitung
VI. Ausblick: Die Unverfügbarkeit der Vergebung
Personen

Lina Hildebrandt-Wackwitz Geboren 1987; Studium der Politikwissenschaften (SciencesPo) in Nancy und der Ev. Theologie in Göttingen, Amsterdam und Berlin; Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der LMU München; 2021 Promotion; seit 2020 Vikariat in der Auenkirche Berlin-Wilmersdorf.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Theologia Reformata — 66 (2023), S. 431–433 (Gerard C. den Hertog)