Magdalena Januszkiewicz untersucht die internationale Zuständigkeit bei grenzüberschreitenden Schadensersatzstreitigkeiten in der EU. Sie klärt die Abgrenzung des Vertrags- und Deliktsgerichtsstands nach der EuGVVO und analysiert dabei die Haftungsordnungen in acht verschiedenen europäischen Rechtsordnungen.
In welchem Staat kann oder muss bei grenzüberschreitenden Schadensersatzstreitigkeiten die Klage erhoben werden? Innerhalb der EU regelt die EuGVVO die internationale Zuständigkeit. Besonders komplex wird es aber, wenn sowohl vertragliche als auch deliktische Ansprüche geltend gemacht werden. Magdalena Januszkiewicz untersucht die Abgrenzung des Vertrags- und Deliktsgerichtsstands und entwickelt eine praxisgerechte Abgrenzungsformel. Stehen Vertrags- und Deliktsgerichtsstand in einem Exklusivitätsverhältnis zueinander oder steht der Klagepartei ein Wahlrecht zwischen diesen Gerichtsständen zu? Die Autorin befasst sich mit den Auswirkungen auf die zuständigkeitsspezifischen Interessen der Parteien und klärt die Grundlagen der funktionalen Qualifikation im IPR. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Haftungsregime in acht europäischen Rechtsordnungen.
Inhaltsübersicht:
EinleitungA. Problemaufriss
B. Forschungsfrage und Gang der Untersuchung
Kapitel 1 Entwicklung der EuGH-RechtsprechungA. Zentrale Entscheidungen des EuGH
B. Meinungsstand zum Exklusivitätsverhältnis
Kapitel 2 Interessenanalyse der europäischen ZuständigkeitsordnungA. Historische Entwicklung der kontinentaleuropäischen Zuständigkeitssysteme
B. Zuständigkeitsordnung des englischen common law
C. Zuständigkeitsordnung der EuGVVO
D. Ergebnisse
Kapitel 3 Dogmatische Grundlagen der funktionalen QualifikationA. Vorbemerkung: Zum Begriff der Qualifikation
B. Qualifikationsmethode
C. Einheitlicher Qualifikationsgegenstand?
D. Vertrag und Delikt im europäischen IPR
E. Ergebnisse
Kapitel 4 Ziel der umfassenden PrüfungsbefugnisA. Vorbemerkung: »Lösung« auf der Qualifikations- oder Kognitionsebene?
B. Kognitionsebene
C. Ergebnisse
Kapitel 5 Verhältnis von Vertrag und Delikt im materiellen RechtA. Vorbemerkung: Zum Begriff der Dichotomie
B. Rechtshistorische Entwicklung der Vertrags- und Deliktshaftung
C. Rechtsvergleichende Untersuchung der Vertrags- und Deliktshaftung - Einführung und Methodik
D. Die Haftungsordnungen Deutschlands und Frankreichs als Gegenkonzepte
E. Andere Rechtsordnungen zwischen »französischer« und »deutscher« Lösung
F. Vergleich der untersuchten Rechtsordnungen
G. Übertragbarkeit des Prinzips des non-cumul auf die EuGVVO?
H. Ergebnisse
Kapitel 6 Ansätze zur Abgrenzung von Vertrag und DeliktA. Untersuchung der Ansätze in Rechtsprechung und Literatur
B. Eigener Ansatz zur Abgrenzung der Art. 7 Nr. 1 und Nr. 2 EuGVVO
C. Ergebnisse
Wesentliche ErgebnisseA. Entwicklung der EuGH-Rechtsprechung
B. Interessenanalyse der europäischen Zuständigkeitsordnung
C. Dogmatische Grundlagen der funktionalen Qualifikation
D. Ziel der umfassenden Prüfungsbefugnis
E. Verhältnis von Vertrag und Delikt im materiellen Recht
F. Ansätze zur Abgrenzung von Vertrag und Delikt