Vorläufige Maßnahmen sind das Herzstück des Insolvenzeröffnungsverfahrens, die Voraussetzungen ihrer Anordnung aber unklar und die vorherrschende Anordnungspraxis intransparent. Isabella Clemm entwirft einen umfassenden dogmatischen Unterbau und entwickelt ein handhabbares Modell für die Anordnung vorläufiger Maßnahmen.
Insolvenzgerichte ordnen tagtäglich vorläufige Maßnahmen an, in aller Regel aber ohne sie näher zu begründen. Zudem liegen weder die Anordnungsvoraussetzungen noch die entscheidungsleitenden Kriterien ohne Weiteres auf der Hand und für Rechtsanwender wie Rechtssuchende bestehen erhebliche Unsicherheiten. Das liegt bereits darin begründet, dass die Verfahrenslage nicht homogen ist, sondern aufgrund der multipolaren Interessenlage stark variieren kann. Isabella Clemm entwirft einen umfassenden dogmatischen Unterbau für die gerichtliche Entscheidung über vorläufige Maßnahmen und systematisiert das relevante zeitliche Stadium zwischen Krise und Insolvenz ausgehend von Verfahrenstypen. Daraus entsteht ein praktisch handhabbares Modell für die gerichtliche Anordnung vorläufiger Maßnahmen im Insolvenzeröffnungsverfahren.
Inhaltsübersicht
Kapitel I: Einführung§ 1 Anlass und Gegenstand der Untersuchung
§ 2 Ziel und Gang der Darstellung
Kapitel II: Rechtliche Rahmenbedingungen vorläufiger Maßnahmen§ 3 Vorläufige Maßnahmen nach § 21 InsO
§ 4 Maßnahmen nach § 21 InsO in der vorläufigen Eigenverwaltung und Schutzschirm
§ 5 Stabilisierungsanordnungen nach § 49 StaRUG
§ 6 Vergleich der Anordnungsentscheidung nach § 21 InsO und §§ 49 ff. StaRUG
Kapitel III: Die vier Typizitäten des Stadiums zwischen Krise und formeller Insolvenz§ 7 Systematische Einordnung
§ 8 Liquidationsgerichtete Verfahrenstypizitäten
§ 9 Sanierungsgerichtete Verfahrenstypizitäten
Kapitel IV: Entscheidungsleitende Kriterien§ 10 Das fremdantragsinitiierte Regeleröffnungsverfahren
§ 11 Das eigenantragsinitiierte Regeleröffnungsverfahren
§ 12 Das Eröffnungsverfahren in vorläufiger Eigenverwaltung
§ 13 Der vorinsolvenzliche Restrukturierungsrahmen nach dem StaRUG
§ 14 Praktische Umsetzung: Schaffung einer soliden Informationsgrundlage
Kapitel V: Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse in Thesen