»Weil Wir frei sein wollen« beantwortet die Frage, warum wir den Staat brauchen. Die Antwort thematisiert ihn als Republik oder Freistaat. Thema des Buches ist daher nicht der rechtsstaatliche Schutz privater, persönlicher Freiheit, sondern der republikanische Wille zu öffentlicher, politischer Freiheit.
»Weil Wir frei sein wollen« beantwortet die Frage, warum wir den Staat brauchen. Die Antwort thematisiert ihn als Republik oder - in korrekter Übersetzung des lateinischen Lehnwortes - als Freistaat. Thema des Buches ist daher nicht der rechtsstaatliche Schutz privater, persönlicher Freiheit, sondern der republikanische Wille zu öffentlicher, politischer Freiheit. Was der betreffende Freiheitswille vermag, hat die Welt am 9. November 1989 gehört und gesehen: »Wir sind das Volk« war die Parole eines Umsturzes, der den Vergleich mit den Freiheitsrevolutionen in Amerika und Frankreich nicht zu scheuen braucht. Diese und andere Geschichten vom Geist republikanischer Freiheit, vom Willen zu einer freistaatlichen Verfassung und von der Macht im »Wir« freiheitswilliger Bürger erzählen die zwölf Kapitel des Buches. Als dessen Kennwort wird »Wir« groß geschrieben. Es eröffnet den philosophischen Zugang zum Gelingen gesamtgesellschaftlichen Lebens in einer Gemeinschaft von Freien, die sich nicht beherrschen lassen wollen. Im internationalen Diskurs der politischen Philosophie, die derzeit eine Renaissance des Republikanismus erlebt, ist die alteuropäische Freiheitstradition der Nichtbeherrschung aktueller denn je.
Inhaltsübersicht:
1. Der Kaiser hat abgedankt. Verabschiedung jeder Herrschaft aus höherem Recht (9.11.1918) -
2. Kein Führer befiehlt. Hitler und die Verantwortung des Juristenstandes (30.1.1933) -
3. Die Partei hatte niemals Recht. Der Führungsanspruch der SED mit seinen Folgen (22.4.1946) -
4. Wir sind das Volk. Das Ende der DDR als Fortschritt im Begriff einer Freiheitsrevolution (9.11.1989) -
5. Lassen Wir uns nicht beherrschen. Alteuropäische Leitideen freistaatlicher Ordnung (509 v. Chr. bis heute) -
6. Wir streben nach Glück. Unabhängigkeitserklärung 1776 und »American way of life« -
7. Einig sind Wir im Freiheitswillen. »Volonté générale« und Französische Revolution 1789 -
8. Wir sind in guter Verfassung. Geltung des Grundgesetzes für das »gesamte Deutsche Volk« -
9. Unsere Würde ist unantastbar. Subjektivität und Solidarität als Vermächtnisse der Renaissance -
10. Freiheit ist zwecklos. Vom teleologischen zum dialogischen Prinzip politischer und persönlicher Freiheit -
11. Gemeinwohl geht uns alle an. Öffentliches Recht, Öffentliches Interesse und Öffentlicher Dienst -
12. Unser Freistaat muß verteidigungsbereit sein. Terrorismus und wehrhafte Republik.