Malte Stieper
Das System der privaten Vervielfältigung: Interessenausgleich zwischen Urhebern und Nutzern
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The limitation for private copying in § 53(1) of the German Copyright Act takes into account that rightholders would not be able to effectively enforce an exclusive right in respect to reproductions for private use. Therefore, a system of monetary remuneration was implemented in 1965 to compensate for the prejudice to rightholders, caused by the increased copying of protected works by means of tape recorders. Since then, the remuneration scheme was repeatedly modified and adapted to the development of new copying technologies including digital copying. It is shown that, with adjustments especially in respect to the level of remuneration, the limitation for private copying is able to ensure a reasonable balance between the protection of copyright owners and users' interests even in digital and online environments. Der Gesetzgeber hat sich 1965 mit der Schranke in § 53 Abs. 1 UrhG bewusst dafür entschieden, an der Zulässigkeit privater Vervielfältigungen festzuhalten, und der zunehmenden Vervielfältigung geschützter Musikwerke mit Hilfe privater Tonbandgeräte durch die Einführung einer Geräteabgabe Rechnung getragen. Die ständige Verbesserung der Kopierverfahren wurde in der Folgezeit wiederholt zum Anlass genommen, das System der Geräte- und Speichermedienabgabe fortzuentwickeln. Der Beitrag zeichnet die geschichtliche Entwicklung der Privatkopieschranke nach und untersucht vor dem Hintergrund der europäischen Rechtsentwicklung, inwieweit das 1965 eingeführte System der gesetzlichen Vergütung privater Vervielfältigungen auch im digitalen Umfeld geeignet ist, einen angemessenen Ausgleich zwischen den Interessen der Urheber und der Nutzer zu gewährleisten.