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Cover of: Debating Diagonal Δικαιοσυνη: The Epistle of Enoch and Paul in Theological Conversation
Jonathan A. Linebaugh

Debating Diagonal Δικαιοσυνη: The Epistle of Enoch and Paul in Theological Conversation

Section: Articles
Volume 1 (2010) / Issue 1, pp. 107-128 (22)
Published 09.07.2018
DOI 10.1628/186870310791341597
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  • 10.1628/186870310791341597
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Summary
Der Artikel setzt ein Gespräch zwischen dem Autor der Epistel Henochs und Paulus in Gang, indem zunächst die Epistel selbst vorgestellt und anschließend der Versuch unternommen wird, Römer 3,21–24 aus der Perspektive des Autors der Epistel zu lesen. Ungeachtet des den Texten gemeinsamen Anspruchs, Überbringer göttlicher Offenbarungen zu sein, stehen sich die Formen, in denen Römer 3,21–24 und die Epistel soteriologische Vorstellungen artikulieren, antithetisch gegenüber. Während die Epistel ein letztes Gericht ankündigt, durch das die Ungerechtigkeiten der Gegenwart überwunden werden und dabei die deuteronomistischen Beziehungen von Gerechtigkeit und Segen einerseits, Bosheit und Fluch andererseits, neu konzipiert, proklamiert Römer 3,21–24 eine gegenwärtige Offenbarung göttlicher Gerechtigkeit, welche die konsequente Strafgerechtigkeit überwindet (»unabhängig vom Gesetz«, 3,21) und durch die soteriologische Verbindung von Sündern und deren Rechtfertigung in gewisser Weise erwiesen, aber jedenfalls nicht ausgeschlossen wird. Anders gesagt: Die Lösung der Epistel ist für Paulus das Problem, wogegen für den Autor der Epistel die Lösung des Paulus auf bizarre Weise dem von ihm selbst behandelten Problem zu gleichen scheint.