James A. Kelhoffer
How Did Second Clement Originally End?
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- 10.1628/ec-2018-0031
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Eine sprachliche Analyse der stilistischen und theologischen Eigenheiten von 2Clem 19,1–20,5 im Vergleich zu 2Clem 1–18 macht einige Unterschiede deutlich, die für die letzten beiden Kapitel sehr wahrscheinlich auf einen späteren Autor verweisen. Die auffälligsten Abweichungen bestehen im Blick auf die Soteriologie und Eschatologie. Die beiden Schlusskapitel scheinen insbesondere die zentrale Lehre aus 2Clem 1–18 zu korrigieren, nach der für die Gläubigen die Notwendigkeit besteht, sich um ein wechselseitiges Verhältnis zu Gott zu bemühen, für das sie von Gott Belohnung und schließlich die Vollendung ihrer Rettung erwarten dürfen. Betrachtet man 2Clem 19,1–20,5 als authentisch, würde dies die Gesamtbotschaft und Theologie des Zweiten Clemensbriefes substantiell verändern. Trotz der Unterschiede bestehen allerdings auch viele Gemeinsamkeiten zwischen 2Clem 19–20 auf der einen Seite und dem Ersten und Zweiten Clemensbrief auf der anderen Seite. Diese Überein-stimmungen legen nahe, dass die hinter 2Clem 19,1–20,5 liegende Kompositions-absicht die Nachahmung beider Clemensbriefe einschließt, um die nachträgliche Ergänzung der beiden Schlusskapitel authentisch erscheinen zu lassen. Besonders interessant ist deswegen die Art, in der 2Clem 19–20 den Ersten und Zweiten Clemensbrief rezipiert und einige charakteristische theologische Positionen aus 2Clem 1–18 abwandelt. Als Korrektur von 2Clem 1–18 mag die Ergänzung in 2Clem 19,1–20,5 auch zur Erhaltung des Zweiten Clemensbriefes als Zugabe zum Ersten Clemensbrief beigetragen haben.