Dan Jaffé
Index Librorum Prohibitorum: The Tannaim and Jewish Christian Books: Philological and Historical Perspectives
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- 10.1628/186870317X15100584934603
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Der Artikel beschäftigt sich mit dem Gebrauch des Ausdrucks gilyonim in der talmudischen Literatur. Auf der Grundlage einer historischen und sprachlichen Analyse wird vorgeschlagen, diesen Terminus als versteckten Hinweis auf die Evangelien zu verstehen, mit dem im jüdischen Kontext des 2. und 3. Jahrhunderts der Status der Evangelien als »heilige« Schriften zum Gegenstand einer Debatte wurde. Nach der hier vertretenen Auffassung bringt die kategorische Feststellung, dass »die gilyonim und die Bücher der minim« nicht als scriptura sacra anzusehen sind (und deswegen nicht in die Liste der Bücher aufzunehmen sind, die die Hände unrein machen), das Bestreben zum Ausdruck, gegen einen als inakzeptabel geltenden Gebrauch dieser Schriften vorzugehen. Wenn diese Texte in der Tat Judenchristen gehörten, die weiterhin in ihrem jüdischen Kontext lebten und damit andere Juden auf ihre Rituale und Glaubensformen aufmerksam machten, wird der Kampf der Tannaim gegen diese Einflüsse leichter verständlich.