Cilliers Breytenbach
Mark's Tense Future
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- 10.1628/ec-2021-0022
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Auf der Grundlage von Gérard Genettes »Narrative Discourse« untersucht dieser Artikel den Text des Evangeliums nach Markus auf Prolepsen, die sich durch die Verwendung des Futurs Indikativ auszeichnen. Mithilfe des voraussagenden Futurs wird das Verhältnis von erzähltem Text und erzählter Welt bzw. die Reihenfolge der dargestellten und der vorgestellten Geschehnisse untersucht. Der Erzähler schafft bewusst Anachronismen, Spannungen und Erwartungen aufseiten seiner Hörer und Hörerinnen und überträgt seinem Hauptcharakter Jesus eine besondere Rolle, indem er ihm fast ausnahmslos diese Prolepsen in den Mund legt. Die Frage, ob der Erzähler das Geschehen des durch Jesus Vorausgesagten auch erzählt, eröffnet nicht nur einen Blick auf seine Fähigkeiten als Erzähler zu, sondern hat auch wichtige theologische Implikationen. Auslieferung, Verleugnung, Passion, Hinrichtung und Auferstehung Jesu werden von diesem selbst angekündigt und ihr Eintreten im Verlauf des Evangeliums erzählt. Seine angekündigte Erscheinung, die Drangsal der Jünger, ihr Leiden im Rahmen der Verkündigung des Evangeliums und die Zerstörung des Tempels fehlen jedoch. Wird das Eintreten dieser Ereignisse aber vom Erzähler vorausgesetzt? Lassen sie sich in der Zeit der Erzählung verorten? Was bedeutet es, dass der Erzähler das Wissen über die kommende Zeit nicht selbst mitteilt, sondern nur von Jesus voraussagen lässt?