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Cover of: Neue Philosophien der Freundschaft
Roland Braun

Neue Philosophien der Freundschaft

Section: Articles
Volume 64 (2017) / Issue 4, pp. 287-300 (14)
Published 15.10.2018
DOI 10.1628/003181517X15167178975548
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  • 10.1628/003181517X15167178975548
Summary
Konrad Utz: Freundschaft. Eine philosophische Theorie. Paderborn 2012. Ferdinand Schöningh. 346 S. Wilhelm Schmid: Vom Glück der Freundschaft. Frankfurt am Main 2014 Insel. 95 S. Björn Vedder: Neue Freunde. Über Freundschaft in Zeiten von Facebook. Bielefeld 2017. transcript. 198 S. Die Rezension sichtet drei neuere Publikationen zur Philosophie der Freundschaft in vergleichender Perspektive, wobei vor allem den Unterschieden besondere Beachtung zukommt. Es handelt sich um Konrad Utz' »Freundschaft. Eine philosophische Theorie«, Wilhelm Schmids »Vom Glück der Freundschaft« und Björn Vedders »Neue Freunde. Freundschaft in Zeiten von Facebook«. Utz reformuliert den Kerngehalt aristotelischer Freundschaftsethik in bewusstseinstheoretischen Begriffen. Er entwickelt eine normative Freundschaftsphilosophie, in der die Hinwendung auf Alter das gebrochene Bewusstsein Egos heilen und der subjektiven Ich-Zentriertheit ein objektiv Gutes gegenüberstellen soll. Schmid schreibt im Ausgang von Michel Foucaults Konzept der Selbstsorge einen philosophischen Ratgeber für Freundschaften heute. Vedders Gegenwartsdiagnose zeigt, wie gut Freundschaften auf der Basis narzisstischer Grundhaltungen funktionieren können. Dabei betont er den Wert gemeinsamer Narrative und einer Kultur des Umgangs miteinander.