Back to issue
Cover of: Some Observations on the Problem of the Delay of the Parousia in the Historiography of Its Discussion
James Carleton Paget

Some Observations on the Problem of the Delay of the Parousia in the Historiography of Its Discussion

Section: Articles
Volume 9 (2018) / Issue 1, pp. 9-36 (28)
Published 16.05.2018
DOI 10.1628/ec-2018-0002
  • article PDF
  • available
  • 10.1628/ec-2018-0002
Summary
Dieser Artikel zeichnet in Auswahl einige wichtige Entwicklungen der Diskussion um das Thema der »Parusieverzögerung« seit dem späten 19. Jahrhundert nach. Ausgehend von Johannes Weiß und Albert Schweitzer werden bis zu den jüngsten englischen Beiträgen verschiedene Zugangsweisen zur Sache erörtert. So wird die Parusieverzögerung einerseits als massives Problem für die junge Kirche dargestellt, das in der Zeit nach Jesus und Paulus einen Wandel christlicher Lehre und Praxis mit sich gebracht habe. Andere sind der Auffassung, dass das frühe Christentum mit der ausbleibenden Parusie relativ gut zurechtgekommen sei, sie habe keine ernsten Schwierigkeiten bereitet und erst recht keine Krise verursacht. Beide Sichtweisen, die sich nicht immer leicht voneinander unterscheiden lassen, waren und sind oftmals mit übergeordneten theologischen oder apologetischen Interessen verbunden. Die Darstellung einiger Aspekte dieser Debatte mündet in die Beobachtung, dass das Thema der Parusieverzögerung im gegenwärtigen Fachdiskurs kaum mehr eine Rolle spielt, obwohl ein allgemeiner Konsens besteht, dass das frühe Christentum stark eschatologisch geprägt gewesen ist. Der Beitrag schließt mit einem Versuch, diese Diskussionslage zu erklären.