John S. Kloppenborg, Callie Callon
The Parable of the Shepherd and the Transformation of Pastoral Discourse
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- 10.1628/ec-2010-0003
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Der Aufsatz zeigt, dass die weithin gleichen Gleichnistexte in Q, Matthäus, Lukas und im Thomasevangelium, die sich auch in den meisten sprachlichen Merkmalen entsprechen, abhängig von ihrem jeweiligen Kontext eine sehr unterschiedliche soziale Wertigkeit und Funktion aufweisen. Das Gleichnis in Q spielt auf lokale Wissensbestände über die Schafhaltung als eine sozial randständige Tätigkeit und an das damit gegebene ökonomische Denken an. Matthäus formt die Figur des Hirten biblisch um und verändert den Diskursrahmen von der konkreten Schafhaltung zum Herrschaftsdenken (Foucaults , governmentality'). Das Gleichnis bei Lukas ist im Rahmen der städtischen, auch in der Hirtendichtung vorliegenden Idealisierungen des Landlebens zu lesen. Im Thomasevangelium befinden wir uns schließlich in einer großen Distanz von der tatsächlichen Schafhaltung. Die Tätigkeit der Hirten ist hier schlicht zu einer Metapher für die elitäre Suche nach Erkenntnis geworden.