In der sogenannten Freiheitsschrift zeigt Schelling, dass für die Möglichkeit menschlicher Willensfreiheit viel mehr neu verstanden werden muss, als man zunächst vermutet. Dieser Band versammelt die aktuellen Perspektiven internationaler Schellingforschung, um die kritische Erschließung des philosophisch ertragreichen Textes voranzubringen.
Wer über das Wesen der menschlichen Freiheit genauer nachdenkt, wird finden, dass viel mehr neu verstanden werden muss als zunächst vermutet, um nicht auf Anhieb menschliche Freiheit unmöglich zu machen. Aus diesem Grund sind Schellings
Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809 auch heute noch eine lohnende Lektüre. Schelling bedenkt alle damit zusammenhängenden Gegenstände - immer aufs Sorgfältigste, aber manchmal bis zur Undurchdringlichkeit verwickelt -, die für die Möglichkeit menschlicher Willensfreiheit im strengen Sinne zu berücksichtigen sind. Dieser Band versammelt die aktuellen Perspektiven internationaler Forschung zur Freiheitsschrift, um die kritische Erschließung des philosophisch ertragreichen Textes voranzubringen.
Inhaltsübersicht:
I. Methode, System und Struktur der FreiheitsschriftG. Anthony Bruno: Schelling on the Unconditioned Condition of the World -
Christoph Binkelmann: Die Logik der Dialektik. Verstand und Wille in Schellings Freiheitsschrift -
Tyler Tritten: Freedom Is Necessity: The Onto-Logic of Posterior Anteriority in Schelling's Freiheitsschrift -
Daniel Whistler: The Schlegelian Context to Schelling's Account of Freedom -
Mildred Galland-Szymkowiak: »wie gesprächsweise«: Dialogisches und Freiheit der Person -
Christian Martin: Transformativer Personenbegriff und serielle Methode bei Kant und Schelling -
Christian Danz: Subjekt - Individuum - Persönlichkeit. Zur werkgeschichtlichen Entwicklung von Schellings Verständnis der Person zwischen 1800 und 1810 -
Paul Ziche: »Ahndender Wille« und »vermitteltes Wissen«: Schellings 'höherer Realismus' in der Freiheitsschrift
II. Die Freiheit und ihr 'realer und lebendiger Begriff'
Lara Ostaric: Regaining Subjectivity in Absolute Freedom: Schelling's Ontological Extension of Kant's Radical Evil in the Freiheitsschrift -
Marcela García-Romero: Unbounded Being: The Distinction Between Existence and Actuality in Schelling's Ontology of Freedom -
Markus Gabriel: Die logisch-ontologischen Grundbegriffe der Freiheitsschrift und das Wesen der menschlichen Freiheit
III. Formelle Freiheit und intelligible TatThomas Buchheim: Schellings Konzept der »intelligiblen Tat«: Kritische Angriffe und Chancen der Verteidigung -
Friedrich Hermanni: Ist das Wesen des Menschen »seine eigne That«? Über ein Theorem in Schellings Freiheitsschrift -
Siegbert Peetz: Freiheit in Schuld und Strafe. Überlegungen zu Schellings Konzept der intelligiblen Tat -
Hiroshi Abe: Schelling und Spinoza über menschliche Freiheit -
Ryan Scheerlinck: Intelligible Tat und intelligibles Wesen: Zwischen Kant und Schelling -
Nora C. Wachsmann: Freiheit und Geschichtlichkeit. Die Situation der »intelligiblen Tat« bei Kant und Schelling -
Thimo Heisenberg: Schelling on time and agency in the Freiheitsschrift and the Weltalter -
Thomas Oehl: Freie Charakterbildung in oder jenseits der Zeit? Schellings Konzept der intelligiblen Tat im Spiegel gegenwärtiger Debatten
IV. Moralphilosophische Implikationen und TheodizeeMichelle Kosch: Schelling's moral psychology in the Freiheitsschrift and Stuttgarter Privatvorlesungen -
Amit Kravitz: Einige Bemerkungen zu Schellings Auseinandersetzung mit der 'Freiheit Gottes' und ihrem Verhältnis zur menschlichen Freiheit in der Freiheitsschrift -
Thomas Frisch: Schellings Theodizee zwischen Leibniz und Plantinga -
Karin Nisenbaum: Schelling's Systematization of Kant's Moral Philosophy: Divine Craftsmanship as the Human Moral Telos